Mit einem breiten musikalischen Spektrum gab die neue Kantorin Tanja Schmid mit vielen Musizierenden einen fulminanten Einstieg. Dabei kamen nicht nur Solisten, sondern alle Ensembles der Petruskirche in der Passionszeit und an den Osterfeiertagen zum Einsatz.
Schon zu Beginn der Probenzeit hatte Tanja Schmid dazu eingeladen, sich gemeinsam auf die Andachten und Gottesdienste vorzubereiten und jeweils ganz spezielle Akzente ausgearbeitet.
An dieser Stelle ganz herzlichen Dank allen Mitwirkenden für ihr großartiges Engagement, ebenso den vielen Fotografen und Fotografinnen, die diese Woche im Bild festgehalten haben und unseren Pfarrern, die ihre Texte bzw. Abläufe zum Herunterladen zur Verfügung gestellt haben.
So können Sie diese Zeit nachvollziehen. Wir wünschen Ihnen viel Freude dabei!
Samstag, 02. April 2022 Konzert „Passionsmusik“
Den Auftakt machte der Ulmer Kammerchor VOX HUMANA, der unter Leitung von Christoph Denoix ein eindrucksvolles Programm zu Gehör brachte.
Endlich konnten der Chor wieder vor größerem Publikum singen und erzählte in Stil einer Reportage die Passionsgeschichte mit klassischen Werken.
Besonders beeindruckend waren die beiden Solisten Nikolai Morev (Tenor), der die Erzähltexte des Evangelisten übernahm und Philipp Schulz (Bass), der die Jesusworte vortrug.
Palmsonntag, 10. April 2022
Am Palmsonntag fand früher traditionell die Konfirmation in der Petruskirche statt, die aber Corona bedingt bereits in den letzten beiden Jahren auf mehrere Termine verteilt werden musste und auch heuer erst im Mai gefeiert wird.
Dadurch konnte Pfarrer Jean-Pierre Barraud die Zäsur, die der Palmsonntag bedeutet, stärker herausarbeiten (Gottesdienstablauf mit Texten): Der Tag beginnt mit der jubelnden Begrüßung Jesu und endet im hasserfüllten „Kreuzige ihn!“ eines tobenden Mobs.
Vor der Petruskirche versammelte sich die Gemeinde, um das Erlebnis des Einzugs in Jerusalem nachzuempfinden. Die Kita-Kinder aus der Jona-Insel und dem Zachäus-Nest hatten sich schon länger darauf vorbereitet. Sie hatten Palmwedel gebastelt, die biblische Geschichte der Passionszeit miteinander erfahren und die Lieder für den Gottesdienst miteinander erlernt. Ihre mitgebrachten Kleidungsstücke legte sie auf den Weg, um einen würdigen Empfang zu bereiten. (s. Bericht der Jona-Insel)
Zur Musik der PetrusBand zogen alle in die Kirche ein.
Bei „Jesus zieht bei uns ein“ hielt es die Jüngsten kaum noch auf ihren Plätzen. Conny und Günter Hänssler hatten gemeinsam mit Carmen Schöll eigens einen neuen, deutschen Text auf die schwungvolle Melodie des hebräischen Volksliedes „Hawa Nagila“ geschrieben.
Nach dem Gottesdienst gab es auf dem Petrusplatz Palmbrezeln.
1. Passionsandacht, Montag, 11. April 2022
Pfarrer Johannes Knöller hatte Postkarten für die Gottesdienstbesucher mitgebacht. Das Kunstwerk „Der Angeheftete“ von Steffens Mertens begleitet ihn seit seiner Studienzeit. Hier finden Sie seine Gedanken dazu.
Das Ensemble spielte dazu das Quartett in d-Moll von Georg Philipp Telemann
das Ensemble: Bärbel Brändle, (alle Flöten) | Dr. Ursula Pietralla (alle Flöten) | Ruth Raabe (Querflöte) | Tanja Schmid, Cembalo) | Helmut Wagenmann, Cello
2. Passionsandacht, Dienstag, 12. April 2022
Hier finden Sie die Betrachtungen von Dekan Jürgen Pommer zum stellvertretenden Leiden Jesu.
Dazu spielte Kantorin Tanja Schmid auf der Simon-Orgel Werke von Johann Sebastian Bach.
3. Passionsandacht, Mittwoch, 13. April 2022
Pfarrer Jean-Pierre Barraud trug nachdenkliche Texte zum Verrat und der Person des Judas Iskariot vor (siehe Ablauf).
Obwohl Judas in der Bibel im Vorfeld nicht als Zweifelnder benannt wird, ist sein Verrat vorherbestimmt. Im Text vom letzten Abendmahl kündigt Jesus an: „Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten.“ (Mk 14, 8) Nur durch diesen Verrat kann der Weg, den Gott vorgezeichnet hat, erfüllt werden.
Annegret Sperl (Violine) und Tanja Schmid (Orgel) unterstrichen die Zerrissenheit der Person des Verräters eindrucksvoll.
Gründonnerstag, 14. April 2022
„Kommt, denn es ist schon bereit!“ heißt es bei Lukas 14, 17 als Jesus das Gleichnis vom Festmahl erzählt.
Doch bevor es in der Petruskirche soweit war, hatten fleißige Helferinnen und Helfer eine festliche Tafel in den Raum gestellt und Speisen und Getränke vorbereitet.
Mit teils meditativen Gesängen stimmte sich die Gemeinde während des gemeinsamen Mahles auf den bevorstehenden Karfreitag ein.
Eine Andacht an einer Feuerstelle im Tiefhof beschloss den Gründonnerstagsgottesdienst, den Religionspädagoge Felix Henkelmann und Pfarrer Jean-Pierre Barraud gemeinsam gestaltete. (hier der Ablauf)
Karfreitag, 15. April 2022 10 Uhr-Gottesdienst
Der PetrusChor unter Leitung von Kantorin Tanja Schmid sang Auszüge aus der Messe in A-Dur von Christopher Tambling.
Pilatus fragt Jesus, ob er der König der Juden sei. Dieser entgegnet ihm: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ (Joh. 18, 36) Pilatus, der ihn begnadigen könnte, überlässt die Entscheidung dem Volk und wäscht seine Hände in Unschuld (s. Matth. 27, 24).
Dekan Jürgen Pommer griff in seiner Predigt die grundsätzliche Frage: „Was ist Wahrheit?“ aus dem Verhör auf, das Pilatus mit Jesus geführt hat.
Karfreitag, 15. April 2022, Andacht zur Sterbestunde Jesu
Der zeitgenössische Komponist Neithard Bethke hat 1970 das Geistliche Konzert: „Lieder vom Gottesknecht“ geschrieben.
Die Formulierung nimmt Bezug auf den Propheten Jesaja. Bei ihm heißt es „Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.“ (Jes. 53, 11)
Bariton Sönke Morbach wurde von Kantorin Tanja Schmid an der Simon-Orgel begleitet.
Die Rezitationen zwischen den Liedern übernahm Christine Lorenz (Oberelchingen), die Liturgie Pfarrer Jean-Pierre Barraud.
Ostersonntag, 17. April 2022
Mit frischen, strahlenden Liedern meldete sich der Gospelchor unter seiner neuen Leitung Tanja Schmid nach zweijähriger Pause eindrucksvoll zurück.
Schon bei den ersten Proben gab es Verstärkung in den Stimmen und die Kantorin lud zum Mitsingen im Ostergottesdienst ein. Ihr ehrgeiziges Ziel, verschiedene Färbungen des „Halleluja“ zum Klingen zu bringen, erforderte intensive Vorbereitung. Besonders ihr anspruchsvolles Arrangement zum „Hallelujah“ von Leonhard Cohen und der eher unbekannt Ostertext dazu, begeisterten Chor und Gemeinde.
Pfarrer Johannes Knöller thematisierte den Stein, der das Grab verschlossen hatte und der am Ostermorgen weggewälzt war. Steine, die verbergen, Hindernisse, die ausgeräumt werden – Gott ist es, der dies bewerkstelligen kann. Ostern zeigt die Hoffnung, die uns diese Erkenntnis geben kann. Lesen Sie hier das Predigtkonzept.
Ostermontag, 18. April 2022
Das Petrusorchester beendete zusammen mit Tanja Schmid an der Orgel den musikalischen Reigen dieser besonderen Woche. Das Ensemble ließ das Orgelkonzert in B-Dur von Georg Friedrich Händel erklingen.
Auch die für den Gemeindegesang gewählten Lieder brachten noch einmal die helle Osterfreude zum Ausdruck, die Pfarrer Jean-Pierre Barraud in seiner Predigt beschrieb.
Barbara Bauer
Fotos von Barbara und Jürgen Bauer, Conny Hänssler-Schoetensack, Eva Hartmann, Elke Klie, Tanja Mack, Martina Maurer, Christian Meier, Andrea Nagel, Karin Rothermel