30.09.2022

Unter der Überschrift „Prima Klima!“ 

wurde der freiGeist Gottesdienst am 30. September 2022 nicht nur hochaktuell und politisch, sondern vor allem sehr informativ.

Pfarrer Johannes Knöller verwies auf Stellen in der Bibel, die den Auftrag unterstreichen, den Gott den Menschen gibt, nämlich VERANTWORTUNG für die Schöpfung zu übernehmen.
Schon bei der Schöpfungsgeschichte geht es nicht darum, sich die Erde untertan zu machen, sondern sie zu ordnen und zu hüten. 
In dem Moment, wo soziales Missverhalten das Einverständnis zwischen Gott und den Menschen stört, kommt es zu Unfruchtbarkeit, Seuchen und Katastrophen.
Doch Gott stellt auch den Regenbogen in den Himmel als Erinnerung, die Menschen nicht aufzugeben.
Das Fazit des Kurzimpulses ist: als Christ über Klima reden heißt, die Beziehungen zu prüfen

  • zu Gott
  • zwischen den Menschen 
  • zur Natur

und sie möglichst in Balance zu bringen.

Sabine Meier-Guthke hat die Expertenrunde fotografiert.

Pfarrerin Ruth Šimeg griff diese Verantwortung im Gespräch mit Prof. Dr. Marian Kazda auf. Dieser räumte zunächst mit einigen Irrtümern auf. Der Spezialist für Biogas erklärte, dass die Gewinnung dieser Energiequelle zu großen Teilen aus der Verwertung von Reststoffen möglich sei und der Anteil des Grüngutes deutlich überschätzt werde. Das Ziel, den Anteil von Biogas bis 2030 EU-weit 15-fach zu erhöhen, sei realistisch, wenn bürokratische Hürden deutlich abgebaut, das Thema in die breite Öffentlichkeit gebracht und die Informationen dazu objektiv und verständlich vermittelt würden.
Er verglich das Tempo und die Ausmaße des Artensterbens mit der Größenordnung des Dinosauriersterbens und formulierte als Wunsch an die Kirchen, sich deutlich für die Umwelt zu engagieren.

Auch Prof. Dr. Maximilien Fichtner, Spezialist für Batterie-Forschung, beklagte nicht nur Bürokratie, sondern viele Fehlinformationen. Er unterstrich, dass Batteriefahrzeuge erheblich weniger Energie brauchen und deutlich weniger Emissionen produzieren. Die Kenntnisse über die tatsächlich verwendeten Materialien seien vielfach nicht richtig. Durch Forschung und Entwicklung können die derzeitigen Hemmnisse der Nutzung von E-Fahrzeugen (wie kurze Reichweite, lange Ladedauer, Preise) reduziert werden. Der politische Wille könnte den Ausbau von Ladenetzen befördern. 
Er formulierte den Wunsch an die Kirchen dazu beizutragen, dass die Menschen ins Gespräch kommen und sich gegenseitig inspirieren.

Dr. Alexander Kabza unterstrich in seinem Beitrag die Möglichkeiten von Brennstoffzellen und Wasserstoff, die zunächst in erster Linie schwere Fahrzeuge bewegen können, später aber für normale Fahrzeuge nutzbar wären. Im Augenblick gäbe es ein massives Speicherproblem, das nicht zuletzt auf zu schwerfällige und langsame Bürokratiewege bedingt würde.

Oliver Stipar, Regionalgeschäftsführer der IHK Schwaben West, stellte fest, dass sich der Zyklus von Krisen beschleunigt. Er appellierte bei wirtschaftlichen Transformationsprozessen für Gründer- und Unternehmergeist. Dabei müsse der Blick sowohl auf wirtschaftliches als auch auf nachhaltiges Handeln ausgerichtet sein. Denn der Einsatz von Ressourcen ist endlich. Dann wurde er deutlich, dass man sich von fossilen Brennstoffen verabschieden müsse. Energieintensive Unternehmen wissen, dass sie sich umstellen müssen.
In seinem Arbeitsfeld lähme Bürokratie noch spürbarer. Es gelte, Umweltstandards beizubehalten und stetig zu verbessern. Aber saubere Verfahren müssen dringend beschleunigt werden. 

Im Aktiv-Teil des freiGeistes nutzten die BesucherInnen die Gelegenheit mit den Fachleuten ins Gespräch kommen. Diese wiederum dankten dem Gottesdienst-Team für die Möglichkeit ihre Anliegen kompakt und gut verständlich im Rahmen eines Gottesdienstes zu transportieren.

Wie seit Beginn der freiGeist-Reihe sorgte die Band um Günter Hänssler für mitreißenden und akzentuierten Schwung.

Nach dem offiziellen Teil lud das Team noch zum gemütlichen Teil ein, den Uschi Bohn mit jahreszeitlich passendem Gebäck angenehm gestaltete.

Barbara Bauer

Bilder Barbara und Jürgen Bauer

viel Technik - zum ersten Mal ist Charlotte an den Knöpfen verantwortlichalles ist für die Generalprobe bereitnun gilt es die Feinabstimmung zu treffenAnja am Saxofondie Eindrücke werden gesammelt und fließen die Einstellungen mit einaus dieser Station werden die Fürbitten für das Ende des Gottesdienstes gefundeneine andere Kre-Aktiv-Stationnun geht es losNatalie und...Sabine......rücken mit einem fiktiven Streitgespräch......das Thema in den FokusPfarrerin Ruth Šimeg......begrüßt die zahlreichen Gäste,......die von Jürgen gleich aufgefordert werden, Fragen zum Thema Klima mit Aufstehen oder Sitzenbleiben zu beantwortenPfarrer Johannes Knöller gibt einen Impuls zum ökologischen Denken in der BibelProf. Dr. Marian Kazda......appelliert, weniger wegzuwerfenProf. Dr. Maximilien Fichtner......lädt zu mehr Fahrrad fahren einDr. Alexander Kabza......hört aufmerksam hin und......korrigiert einige IrrtümerOliver Stipar......beklagt bürokratische Hürdenv.l. Oliver Stipar – Pfr. Johannes Knöller - Prof. Dr. Maximilien Fichtner - Dr. Alexander Kabza – Pfrin. Ruth Šimeg - Prof. Dr. Marian Kazda